Forschung

Forschungsgruppe "Ethnogeronotologie"

Die Ethnogerontologie ist ein Forschungsbereich, der sich mit dem Altern in verschiedenen kulturellen Kontexten befasst. Sie kombiniert Erkenntnisse aus der Gerontologie, der ethnografischen Forschung und der Anthropologie, um die kulturellen, sozialen und individuellen Aspekte des Alterns zu verstehen.

Hier sind einige Schlüsselmerkmale der Ethnogerontologie:

  1. Kulturelle Vielfalt: Die Ethnogerontologie legt Wert auf die Untersuchung der kulturellen Vielfalt im Zusammenhang mit dem Altern. Sie untersucht, wie verschiedene kulturelle Hintergründe die Erfahrungen, Einstellungen und Praktiken älterer Menschen beeinflussen.

  2. Kontextuelle Einbettung: Ähnlich wie die Phänomenologie betont die Ethnogerontologie die Bedeutung der Kontextualisierung. Sie erforscht, wie kulturelle, soziale, wirtschaftliche und politische Kontexte das Altern prägen.

  3. Lebenslaufperspektive: Die Forschung in der Ethnogerontologie betrachtet den Lebensverlauf älterer Menschen im Kontext ihrer jeweiligen Kultur. Dies beinhaltet die Analyse von Übergängen, sozialen Rollen und Bedeutungen im Laufe des Lebens.

  4. Traditionelle Praktiken und Ressourcen: Die Ethnogerontologie untersucht traditionelle Praktiken, Rituale und Ressourcen, die in verschiedenen Kulturen im Zusammenhang mit dem Altern existieren. Das können sowohl soziale Unterstützungsnetzwerke als auch kulturelle Werte und Überzeugungen sein.

  5. Kritische Reflexion: Ein weiteres Merkmal ist die kritische Reflexion über Altersbilder und -konzepte in verschiedenen Kulturen. Die Ethnogerontologie hinterfragt Stereotypen und kulturelle Vorstellungen vom Altern.

Forschungsgruppe "Phänomenologie des Alters"

Die Phänomenologie des Alters ist ein Ansatz in der Philosophie und Sozialwissenschaft, der darauf abzielt, das Erleben des Alterns aus der subjektiven Perspektive zu verstehen. Diese Herangehensweise betont die Erforschung und Analyse der phänomenalen Erfahrungen älterer Menschen, wobei der Fokus auf den individuellen Wahrnehmungen, Gefühlen und Bedeutungen liegt.

Hier sind einige Schlüsselmerkmale der Phänomenologie des Alters:

Subjektive Erfahrung:

Die Phänomenologie des Alters interessiert sich besonders für die subjektive Erfahrung des Alterns. Das bedeutet, dass die individuellen Perspektiven und Empfindungen älterer Menschen im Mittelpunkt stehen.

Bedeutung und Sinngebung:

Ein zentrales Anliegen der Phänomenologie ist es, die Bedeutung und die Art der Sinngebung im Alter zu verstehen. Das beinhaltet die Frage, wie ältere Menschen ihre eigenen Lebensumstände und den Prozess des Alterns interpretieren.

Kontextuelle Einbettung:

Die Phänomenologie des Alters berücksichtigt den Kontext, in dem das Altern stattfindet. Das können soziale, kulturelle, historische und persönliche Faktoren sein, die die individuelle Erfahrung beeinflussen.

Ganzheitliche Betrachtung:

Phänomenologie strebt eine ganzheitliche Betrachtung an. Das bedeutet, dass verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens und der Lebenswelt älterer Menschen miteinander verknüpft werden, um ein umfassenderes Verständnis zu erreichen.

Vermeidung von Vorurteilen:

Die phänomenologische Forschung versucht, Vorurteile und vorgefasste Meinungen zu vermeiden. Stattdessen sollen die Erfahrungen älterer Menschen unvoreingenommen und offen erkundet werden.

Die Phänomenologie des Alters hat dazu beigetragen, das Verständnis für die Vielfalt und Komplexität der Lebenserfahrungen im Alter zu vertiefen. Sie bietet eine wichtige Perspektive, um die einzigartigen Herausforderungen, Chancen und Sinngebungen zu erfassen, die ältere Menschen erleben können. Forschung und Anwendungen im Bereich der Gerontologie können von dieser phänomenologischen Herangehensweise profitieren, um eine umfassendere Sicht auf das Altern zu erhalten.

Forschungsgruppe "Digitalisierung"

Die Forschung orientiert sich aktuell an folgenden Themenstellungen:

  •  Philosophische und sozialphilosophische Themen

  •  Managementsysteme und deren Kommunikationsstrukturen

  •  Gesellschaftswissenschaftliche und politische Fragestellungen

  •  Digitalisierungsprozesse und Globalisierung

  •  Interreligiöse Aspekte und Entwicklungen

  •  Wirtschaftswissenschaftliche und volkswirtschaftliche Themen

  •  Geisteswissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Ansätze

Daraus abgeleitet einige Ideen als  Forschungsthemen:

  • Auftragsforschung für Unternehmen aus dem Bereich Philosophie,  Sozialwissenschaften, Management und Wirtschaft, Kultur und gesellschaftliche Themen.

  • Darstellen von internen  Zukunftsszenarien und Trendentwicklungen, sowie Umsetzungsstrategien für digitale Konzepte.

  • Erstellen von ethisch-orientierten Leitbildern für differenzierte Ausrichtung von Unternehmen und Sozialorganisationen.

  • Durchführen von Konferenzen oder internationale Meetings zu ausgewählten Fragestellungen oder firmeninternen Themen.

  • Philosophische Diskussionsrunden per online.

Forschungsgruppe "COVID 19-Pandemie und die sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen"

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen die sozialen und demnach auch die gesellschaftlichen Folgen, Veränderungen oder Auswirkungen der COVID 19-Pandemie erhoben, analysiert und interpretiert werden. Die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen und sozialen Schichten der Gesellschaft sind unterschiedlich von dieser Krise beeinflusst und betroffen. Der Forschungsansatz beruht auf einem heuristischen und empirischen methodischen Vorgehen. In Form von Interviews, Beobachtungen, Medienanalysen und Sprachcodes werden Kategorien und Kernaussagen gebildet. Themen und Fragestellungen könnten u.a. sein:

  • Wie sind Menschen mit den Entbehrungen während der Lockdowns umgegangen

  • Was waren Sorgen, Ängste und Hoffnungen

  • Gab es Generationsunterschiede, vor allem bei älteren Menschen oder Schüler und Jugendliche

  • Was hat die Krise Neues vorgebracht

  • Welche Worte sind neu in die Sprache integriert worden

  • Wie solidarisch verhielten sich Gruppierungen

  • Gab es Zuversicht usw. 

Die herausgearbeiteten Ergebnisse sollen unter gesellschaftspolitischen, sozialphilosophischen und auch soziologischen oder theologischen Thesen und Theorien interpretiert werden.

Zugleich sollte auch die historische Perspektive betrachtet werden. Ziel ist hier die Auswirkungen, der Umgang und die Folgen mit den Pandemien früherer Zeiten zu vergleichen. Welche Lehren lassen sich in diesem Zusammenhang für die heutige Zeit und künftig daraus ziehen. Denn die globale Dimension der Pandemie ist mit früheren Pandemien schwer zu vergleichen, zumal durch soziale Medien und digitalen Nachrichtenaustausch Informationen oder regionale Ereignisse weltweit sofort verbreitet sind. Von daher eignet sich vermutlich nur eine kategorisierte Gegenüberstellung. Ob diese aktuelle Krise heute eine viel größere Dimension in Vergleich mit vergangenen Krisen hat, gilt es zu beweisen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dieses geplanten Forschungsprojektes können für einen wissenschaftlichen Journal-Beitrag, für eine Experten-Diskussion, für einen Denkfabrik-Workshop geeignet sein.

Für das Projekt: Esfandiar Tabari/Bernd Seeberger

Tübingen/Germany 15.01.2021